Siedlungsnamen des Kantons Zürich
Namen ermöglichen eine sehr effiziente Kommunikation in der räumlichen Orientierung. Sie zeigen durch ihre erhebliche historische Kontinuität aber gleichzeitig auch an, wie Menschen ihre Umwelt jeweils wahrgenommen und sprachlich geprägt haben und diese noch immer täglich organisieren.
Ziel des Forschungsvorhabens ist zunächst die Vervollständigung und der Ausbau einer bereits vorliegenden guten Dokumentation der Zürcher Siedlungsnamen (Lage und Beschreibung der Örtlichkeiten, mundartliche Aussprache und historische Belegformen der Namen). Das Forschungsteam baut diese Dokumentation weiter aus und erstellt Lexikonartikel, in denen die einzelnen Siedlungsnamen im Hinblick auf ihre ursprüngliche Bedeutung, ihren sprachgeschichtlichen Status, ihre kulturgeschichtliche Aussagekraft usw. beschrieben und erklärt werden.
Unser Forschungsgegenstand sind die Namen der Siedlungen des Kantons Zürich, das heisst der bewohnten Lokalitäten vom einzelnen Hof bis zur Grossstadt und ihrer gegebenenfalls eingemeindeten älteren Siedlungen. Auch sogenannte Wüstungen, d.h. aufgegebene Wohnstätten, von denen nur noch die alten Namen zeugen, werden mitbehandelt, sofern es die historische Dokumentation zulässt.
Alle Resultate werden – bevor ein gedrucktes Buch erscheinen soll – im Internet veröffentlicht und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Alle im Projekt erarbeiteten Namendatensätze finden Sie hier.
Die Grundlage für unsere Arbeit bildet die 1949 von Professor Dr. Bruno Boesch (Universität Zürich, später Universität Freiburg im Breisgau) und Dr. Jörg Rutishauser begonnene und 1978 abgeschlossene kantonale Namensammlung. Sie besteht aus Feldaufnahmen zu den dialektal gebrauchten Ortsnamen und aus historischen Belegen aus gedruckten Quellenwerken. Seit 1984 arbeiteten Mitarbeiter von Professor Dr. Stefan Sonderegger (Universität Zürich) mit kantonaler Unterstützung an der Forschungsstelle ‹Zürcher Namenbuch› an der historischen Dokumentation der Zürcher Namen aus gedruckten und ungedruckten Quellen. Nach der Emeritierung von Prof. Sonderegger wurde das historische Material in das Archiv des Schweizerischen Idiotikons überführt, die Belegdaten der Feldaufnahmen gingen vom Vermessungsamt an das Staatsarchiv des Kantons Zürich. Von 2002 bis 2007 wurden im Rahmen des Nationalfondsprojektes «Datenbank der Schweizer Namenbücher» (Leitung: Dr. Eugen Nyffenegger) die Daten der aktuell gebräuchlichen Namen und eine repräsentative Auswahl der historischen Belege in eine elektronische Datenbank übernommen. Seither sind die Zürcher Rohdaten über die Datenbank der Schweizer Ortsnamenforschung öffentlich einsehbar, werden aber fortlaufend durch die ergänzten sowie überarbeiteten Belege und die onomastisch besprochenen Artikel aus der laufenden Forschungsarbeit ersetzt.
Falls Sie Fragen oder Anmerkungen haben, kontaktieren Sie uns bitte und nehmen Sie so Einfluss auf das zukünftige Siedlungsnamenlexikon und unsere Forschungsarbeit. Vielen Dank für Ihr Interesse!
Das Projekt «Siedlungsnamen des Kanton Zürich» wird unterstützt durch: