Der Ginöffel ginöfflet
Zwei der wunderlichsten schweizerdeutschen Wörter sind der Ginöffel oder Ginöff einerseits und das dazugehörige Verb ginöffle anderseits. Die Bedeutung von ginöffle ist «gaffen, glotzen; mit offenem Mund dastehen, Maulaffen feilhalten; neugierig die
Vom Helsen und Würgen – oder warum man den Kuchen besser schon prophylaktisch ins Büro mitbringt
Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein kannte man in der Schweiz und in Südwestdeutschland den merkwürdigen Brauch, den Jubilar, die Jubilarin am Geburtstag oder Namenstag zu würgen oder jedenfalls so zu tun – jawohl, Sie haben richtig gelesen! Ist das
Jeans, Chöltsch, Galli und andere Stoffnamen
Die Tuch- oder Stoffnamen zeichnen eine ganze Geographie nach. Kaum nötig zu erklären ist Manchester (bundesdeutsch: Cord), das an die einst blühende Textilindustrie der gleichnamigen englischen Stadt erinnert. Nur wenig bekannt dürfte hingegen sein,
Ittemeinglische – Mattenenglisch
Nach unserer Wortgeschichte über das Mattenberndeutsche, den Soziolekt der einstigen Bewohner des Berner Matte-Quartiers, gehen wir heute auf deren Geheimsprache, das Mattenenglische, ein. Die anerkannteste Version, die I-E-Sprache, ist diejenige, we
Bänne, Benne
Das Wort der Woche ist die «Bänne» oder «Benne», die das ein- oder zweirädrige Transportgerät bezeichnet, oft auch nur den offenen Kasten auf einem solchen Karren – und heute auch scherzhaft ein altes Auto meint. Es handelt sich dabei um eines der we
Chnuupesaager (Chnuppesaager)
Das Wort der Woche ist der «Chnuupe-» oder «Chnuppesaager», was «Geizhals, Rappenspalter» bedeutet. Ein «Chnuupe» oder «Chnuppe» ist ein Knollen, und ein «Saager» ist der Besitzer einer Säge, ein Sägmüller. Diesem wurde vielfach eine Neigung zum Geiz
Kleines ABC der Familiennamen-Deutung
Jeden Dienstag erklären Redaktoren des Idiotikons auf SRF 3 einige Familiennamen – man kann die Erklärungen übrigens jederzeit hier nachhören. Man kann aber auch selbst aktiv nachforschen! Hierzu nötig ist ein gewisses Grundwissen, was es denn überha
Das Giritzenmoos
Es gibt in der Schweiz eine kahle Heide, die mit Disteln, verkrüppelten Bäumen und Stauden bestanden ist, wo rotes Flööschwasser (abgestandenes Wasser) dümpelt, Näschpli (Mispeln) und Brambeeri (Brombeeren) wachsen und einen die Brääme (Bremsen) plag
Wenn Helvetia hungrig ist
Heute singt, wer dazu aufgelegt ist und den Text kennt, zu patriotischen Anlässen Trittst im Morgenrot daher …, bekannt als «Schweizerpsalm». Bis 1961 galt «Rufst du, mein Vaterland» als Nationalhymne. Deren Nachteil war, dass sie zur Melodie von «Go
Der Kanarienvogel – und was er mit Kardinälen und Hunden zu tun hat
Vermutlich sagen heute alle Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer dem hübschen gelben Vogel, der so schön singt und den man deshalb gerne im Käfig hält, Kanaarievo(o)gel. Das Wort ist so durchsichtig, dass sicher viele schon richtig vermuten, wa