Auto, Tampfgutsche und Chlepftrotschge – oder: Was das Ross mit dem Chare zu tun hat
Mancher nimmt das Velo oder geht zu Fuss, andere fahren lieber mit dem Töffli, und für weitere Strecken fährt man im Zug – oder mit dem Auto. Das Wort Auto fehlt im Idiotikon, weil die beiden – das Automobil und das Schweizerische Idiotikon – in etwa
Chilbi und Knabenschiessen
Landauf, landab finden besonders im Spätsommer und Frühherbst die Chilbenen oder Chilbinen statt – Jahrmärkte mit einem (wie man in Deutschland sagt) Rummelplatz. Dieses Wort lässt kaum mehr erkennen, was dahintersteckt: Es ist Chilch-Wîhi, also «Kir
Soldatensprache im Ersten Weltkrieg
1914, vor hundert Jahren, brach der Erste Weltkrieg aus, und die Schweizer Männer wurden zur Grenzbesetzung aufgeboten. Schon ein Jahr später veröffentlichte Hanns Bächtold im «Archiv für Volkskunde» Einsendungen schweizerischer Wehrmänner, in denen
gheie/ghyye
Das Wort der Woche: «gheie/ghyye» hat eine der verrücktesten Bedeutungsentwicklungen hinter sich. Althochdeutsch («hiwen») bedeutete es «heiraten». Hieraus hat sich die Bedeutung «begatten» ergeben, die in der älteren Sprache gut belegt ist. «Begatte
Heimweh
Angeblich ist das Heimweh die Nationalkrankheit der Schweiz – höchste Zeit, ihm eine Wortgeschichte zu widmen! Die frühesten Belege für «Heimweh», die das Schweizerische Idiotikon zitiert, stammen aus dem 17. Jahrhundert. In einer Sammlung von Scherz
Jaamerlise und Göölipeeter
Ruodi war mein Grossonkel, Dorotee ist die Cousine meiner Mutter, Rees mein Arbeitskollege, Triine eine stadtbekannte Wirtin und ich bin Tiis. So weit, so eindeutig – Namen helfen uns im Alltag, zielgerichtet und genau von Personen zu sprechen. Wenn
Gieu, iu, Schwoscht und Konsorten: das Mattenberndeutsche
Gieu, iu, Chemp, Schlööf und schlööfe, Schwees oder Schwoscht, Modi, Blofer oder Blofi – Berndeutsch zeichnet sich nicht nur durch eine bemerkenswerte sprachliche Beharrungskraft, sondern auch durch eigentümliche Neuerungen aus. Viele dieser Innovati
Wer hat Kinder und Moral unter Kontrolle?
Vorausgesetzt, Sie haben kleine Kinder und möchten wieder einmal einen Abend ohne Tränen und herumfliegende Esswaren verbringen: Was tun Sie dann mit den Kindern? Ab zu den Grosseltern oder eine Babysitterin, einen Babysitter organisieren? Deren Name
Chlüppli, Chlüpperli, Chlupperli
Wort der Woche ist das zürcherische und ostschweizerische Chlüppli, Chlupperli, Chlüpperli, die «Wäscheklammer». Es handelt sich dabei um eine Verkleinerungsform von Chluppe «zangenartiges, festklemmendes Gerät». Letztlich gehört unser Wort zu mundar
Sprachwitz und Globalisierung in den Orts- und Flurnamen
Winterthur in Delaware, New Bern in North Carolina, Nova Friburgo in Brasilien – jeder hat schon von den Schweizer Namensvettern in Übersee gehört, gegründet von Schweizer Auswanderern im 19. Jahrhundert, die ein Stück ihrer alten Heimat in die neue